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Vorsorge und Schutz

VORSORGE UND SCHUTZ

SORGFALT

Textilien sind wohl die empfindlichsten Kunstwerke, die sich in Kirchen finden. Die vielen erhaltenen Stücke verdanken wir unseren Vorfahren, die Paramenten große Wertschätzung entgegenbrachten. Doch jede Verwendung geht zwangsläufig mit einer gewissen Abnutzung einher. Sorgsamer Umgang mit den kostbaren Stoffen ist der beste und preiswerteste Schutz vor Schäden und Zerstörung. Planen Sie ausreichend Zeit ein, wenn Sie mit historischen Paramenten arbeiten.

RAUMKLIMA

Kühle Raumtemperaturen vermindern die Gefahr von Schädlingsfraß, eine geringe Luftfeuchtigkeit vermindert die Gefahr von Schimmel oder Stockflecken. In historischen Sakristeiräumen sind optimale Bedingungen für Textilien oft schwer zu erreichen.

Es ist entscheidend Klimaschwankungen zu vermeiden. Eine Kontrolle des Raumklimas mit einfachen Messgeräten hilft, Ursachen für Klimaschwankungen rasch zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

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VERBLICHENE KASEL
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LICHTSCHUTZ

Textilien sind sehr lichtempfindlich; direktes Sonnenlicht lässt ihre Farben nicht nur schnell verblassen, sondern macht das Gewebe mürbe und brüchig. Deshalb verwahrt man Paramente grundsätzlich lichtgeschützt in Schubladen oder Schränken. Erst kurz vor ihrem Einsatz werden sie zurechtgehängt und kommen nach Gebrauch – kurz ausgelüftet – zurück an ihren geschützten Platz

SCHUTZHÜLLEN

Für jedes historische Messgewand sollte eine Hülle aus luftdurchlässigem Material vorhanden sein. Hüllen schützen vor Staub und Licht. Sie verhindern zudem, dass die Paramente aneinander reiben und Borten und Stickereien sich verhaken. Glatte, ungefärbte Stoffe aus Seide und Baumwolle, auch alte Bettwäsche und Leintücher oder Polypropylenvlies eignen sich für solche Hüllen. Seitliche Bindebändchen sind leicht zu handhaben und verursachen im Gegensatz zu Reißverschlüssen und Druckknöpfen keine Rostflecken.

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BÜGEL OPTIMAL GEPOLSTERT

BÜGEL

Achten Sie auf passende Bügelformen, denn falsche Bügelgrößen und Bügelmodelle verursachen schwere Schäden wie Beulen, Knicke, Risse und Löcher. Historische Paramentenbügel sind meist gut geeignet. Polstern Sie schmale Bügel an Stellen, wo das Textil aufliegt, nachträglich auf. Geeignet sind Klettplüschpolster, Avos- oder Polyestervlies, fixiert mit Schlauchverband. Bei der Verwendung von Klettplüschpolstern ist darauf zu achten, dass sich das Klettband nicht im Gewandstoff verhängt. Kletten Sie es gut zu und drehen Sie die Klettnaht an die Bügelunterseite.

POLSTER

Auch bei liegender Lagerung muss das Gewebe gestützt werden. Die dazu notwendigen Rollen lassen sich problemlos herstellen. Für lange Polster kann Schlauchverband aus Baumwollgaze (Apotheke) gleichmäßig mit Bastelwatte oder geknülltem Seidenpapier befüllt und verknotet werden. Für kürzere Polsterungen können Kartonrollen von Küchentüchern mit säurefreiem Seidenpapier umwickelt werden.

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VERFORMTE KASEL
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PLATZ

Nur wenn die Kleider locker hängen, kann die Luft im Schrank zirkulieren. Dies beugt Schimmel- und Insektenbefall vor. Fallen die Gewänder frei nach unten, lassen sich Stauch- und Knickfalten vermeiden.

Kontrollieren Sie regelmäßig, welche Messgewänder häufig gebraucht werden und im Schrank hängen müssen. Für selten oder nie benutzte Stücke gibt es Alternativen zum Schrank.

SAKRISTEIMÖBEL

Direkter Kontakt des Stoffes mit Holz in Schränken oder Schubladen ist zu vermeiden. Holzausdünstungen oder austretendes Harz können die Stoffe schädigen. Es gibt Holzarten, die beim Neubau von Sakristeimöbeln nicht geeignet sind, da sie stark säurehaltig sind und ausdünsten. In Schränken helfen Schutzhüllen, Schubladenböden können mit Seidenpapier, Seide oder einem Baumwollstoff abgedeckt werden.

Erzbischöfliches Ordinariat
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80333 München

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089 / 2137-2630
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